Zur Eröffnung des Wissens-Forum eine Frage zur Drucktechnikgeschichte: Für den Antrieb des Fundaments bei Schnellpressen bzw. Stoppzylindermaschinen wurden im 19. Jh. laut Walter Wilkes in: ders.; F. Schmidt; E.-M. Hanebutt-Benz: Die Buchkultur im 19. Jahrhundert, Bd. 1: Technische Grundlagen, Veröffentlichung der Maximilian-Gesellschaft. Hamburg: Maximilian-Gesellschaft, 2010. S. 81 ff. allgemein vier Verfahren angewendet: der Rechenantrieb, der Kurbelwellenantrieb, der Kreisradantrieb und der Eisenbahnantrieb. Der Rechenantrieb wurde zumindest in Deutschland in der zweiten Jahrhunderthälfte nicht mehr weiter entwickelt, und das Prinzip der Kreisbewegung war, laut Handbüchern der Zeit, noch bis in die 1940er und 50er Jahre eine gebräuchliche Antriebsart. Zumindest bei den Stoppzylindern soll aber Jahrzehnte vorher die Eisenbahnbewegung aus der Mode gekommen und durch die Rollen-Kurbelbewegung abgelöst worden sein. Weiß jemand, bis wann Maschinen mit Eisenbahnantrieb und Kreisradantrieb gebaut wurden?
Auch der OHZ soll bis zum Ende mit Eisenbahnantrieb produziert worden sein. Bei J. B. Lindl; K. Driendl (Hrsg.): Die Meisterprüfung im Buchdruckgewerbe. Ein Handbuch des allgemeinen Berufswissens. 16., überarb. Aufl. Stuttgart: Blersch, 1961. S. 115 ist dazu nur zu lesen, dass »für den Antrieb des Druckfundaments […] eine besondere Konstruktion entwickelt worden« sei. In der ›Allgemeinen Berufskunde‹ von Leutert und Zürcher von 1973 (9. Aufl.) steht auf S. 422 f., dass »der Antrieb des Fundaments […] vom Motor aus durch Keilriemen auf das Schwungrad [erfolgt]. Ein schrägverzahntes Antriebsrad überträgt die Kraft auf weitere Zahnräder, welche in das große Doppelzahnrad eingreifen, an dem die Schleppkurbel befestigt ist, welche die ungleiche Geschwindigkeit vom Fundament steuert«. Wenn ich mir dann das auf S. 424 abgebildete Schema eines OHZ anschaue (s. angehängte Datei ohz.jpg), kann ich nicht recht den Eisenbahnantrieb erkennen. Oder was verstehe ich hier nicht richtig?