Ich arbeite fast wöchetentlich in der «Schule für Gestaltung Zürich» in der Hochdruckwerkstatt. Dort gibt es einen Bestand an Farben aus den Hochdruck-Zeiten (ja 20 Jahre und mehr) und neuere Farben, die ich jeweils bei der «hubergroup Schweiz AG» bestelle. Ich bestelle jeweils «Kleinoffset ohne Trockenstoff» oder «Folienfarbe». Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Farben nicht ideal sind.Von den Lettertypen habe ich gehört, dass es einen Lieferanten gibt, der Farben mit Leinöl mischt. Was macht dies mit der Farbe? Wie macht Ihr das? Was bestellt Ihr?
Danke,
Stefan Huber
Danke für die Anfrage — Ich habe gerade erstmalig eine 500g-Dose Buchdruckfarbe von GERSTAECKER genutzt für die Rückseite der Vereinskarte Nr. 10. Vorher haben wir einfach unsere Offsetfarben genutzt.
Ich fand die sehr kurze Farbe gut geeignet. Sie stand gut im Farbkasten. Der Druck ist trotzdem nicht optimal, das lag aber glaube ich an unseren ewig nicht neu bezogenen Walzen.
Freue mich auf weiteren Austausch! Anne.
Anne
Hallo Anne. Ich sehe ich muss nicht nur über Farben noch viel lernen, sondern auch über das Vokabular. Da «steht» die Farbe und dann erst noch «kurz». Ohlala.
Aber danke für den Hinweis mit Gerstaecker! Ich muss da mal eine Dose bestellen und vergleichen.
Merci! – Stefan
Hallo Stefan,
wie Anne schon angedeutet hat, kannst Du grundsätzlich jede Offsetfarbe nutzen, vorausgesetzt, sie ist nicht zu lang, also zu flüssig. Wenn dem so ist, kann Du u.a. etwas Bologneser Kreide darunter mischen, wodurch sie kürzer wird. Allerdings verliert sie dabei unter Umständen auch an Intensität. Das muss von Fall zu Fall geprüft werden.
Beste Grüße
Jürgen
Hallo,
für mich ist bei der schwarzen Druckfarbe, die ich am häufigsten verwende, wichtig, dass ich sie mal mehrere Tage auf den Walzen lassen kann, ohne dass sie eintrocknet. Dazu verwende ich sogenannte “wegschlagende” Druckfarbe die an der Luft nicht oxidiert. Die schwarze Farbe bei Gerstaecker oder Boesner eignet sich da meiner Erfahrung nach nicht.
Grüße
Wolfgang
Hallo,
da ich nach langer Zeit in meinem gelernten Beruf als Buchdrucker “reaktiviert” wurde, wäre ich dankbar für Tipps. Gerade die Suche nach Buchdruck-Farben scheint mir schwierig. Auch ich behelfe mir mit Offset-Farben, die aber leider nicht annähernd die gleiche Intensität besitzen wie die alten Buchdruck-Farben. Gibt es so etwas überhaupt noch?
Liebe Grüße
Lieber Wolfgang, wie schon gesagt, ich bin mit der Gerstaecker gut zufrieden, und bisher trocknet sie auch nicht im Farbtopf. Ich lasse sie aber nie auf den Walzen, da ich keine Produktion habe, sondern nur gelegentlich mit Studierenden oder mit eigenen Projekten was drucke.
Anne
Buchdruckschwarz (bitte klicken)
Artikel-Nr.: 63 32 30380
24,98 EUR
Buchdruckfarbe EPPLE Buchdruckschwarz 5039 BU ‑Automatenschwarz-. Für Offset und Buchdruck. Licht: 8; Trocknung: wegschlagend: + (nicht oxidativ). Eigenschaften gemäss DIN ISO 2836 / 12040. Inhalt: 2,5 kg Dose.
Werkschwarz 52530 (bitte klicken)
Artikel-Nr.: 63 32 30400
24,98 EUR
Offsetdruckfarbe EPPLE Werkschwarz 52530 ‑Jobbing Black-. Licht: 8; Trocknung: oxidativ +, wegschlagend: +. Eigenschaften gemäss DIN 16524–25. Inhalt: 2,5 kg Dose.
Besonders erstere kann ich (auch für künstlerischen Hochdruck, Linol- und Holzschnitt) sehr empfehlen.
Wir nehmen schon immer nur Offset-Druckfarben, aktuell Epple und alte Bestände DDR und Huber etc., was aber perfekt funktioniert – bzgl. Trocknung, Walzverhalten, Transparenzverhalten usw. Natürlich müßten die Walzen tgl. gewaschen werden, was ja aber eh sinnvoll ist.
Man sollte auf die Lichtechtheit bei Rot achten, man kann die Farben auch hochpigmentiert bestellen. Epple liefert auch die Plakatfarben in 1kg-Dosen, andere nur in 2kg!
Beste Grüße aus Dresden Peter Stephan
Ich habe mittlerweile ein Problem mit der Farbe Deckweiß. Das Deckweiß das ich vor ein paar Jahren gekauft habe wird dermaßen fest in der Tube, dass es nicht mehr auszupressen ist. Ich habe zwar auch welches in der Dose, aber die geht zur Neige. Wer weiß wie man am besten mit Deckweis umgeht, dass es nicht so schnell fest wird oder eintrocknet?
Wolfgang
Vielen Dank für die netten Antworten. 👍
Die Buchdruckzeit ist nun fast 40 (in Worten vierzig) Jahre vorbei und immer wieder tauchen Fragen nach einer entsprechenden Farbe auf.
Ich benutze sei dieser Zeit nur Offsetfarbe, mit gutem Erfolg. Die Farbe ist etwas “länger” eingestellt als die alte Buchdruckfarbe,aber das ist für die meißten Maschinen und Aufgaben doch nur von Vorteil. Außerdem ist die Farbe durch besondere Pigmente farbkörperreicher, sie deckt dadurch besser. Ja, die Farbe muß nach Gebrauch von den Walzen gewaschen werden, auch das sehe ich nicht als Nachteil. Wer will denn heute noch lange Trockenzeiten in Kauf nehmen? In einem Beitrag habe ich von der Verwendung von Folien-Farbe gelesen. Wie kommt mann auf solch eine Idee? Die Farbe ist sehr kurz eingestellt, trocknet nur oxidativ kurz und ist außer für Folie bestenfalls für Chromolux-Karton geeignet. Als Drucker habe ich noch die Möglichkeit durch entsprechende Zusätze, die Farbe auf Maschine, Papier und Druckbild anzupassen.